
In den Bundestag einzuziehen war eine aufregende Idee, zumal dort derzeit Wichtigstes voranzubringen ist und ich gerne geholfen hätte. Es zu dürfen, hielt ich aber von vornherein für sehr unwahrscheinlich. Zwar habe ich gehofft, mit einem besseren Ergebnis der CDU meiner Heimat die Schande als „blauer Fleck im Südwesten“ ersparen zu können, dafür fehlten aber am Ende 1 %, gut 1.600 Stimmen. Als vor wenigen Wochen noch weitgehend Unbekannter hatte ich es schwer, Erststimmen zu sammeln. Die umstrittenen Abstimmungen im Bundestag Ende Januar verschlechterten nicht nur das CDU-Ergebnis insgesamt, sie führten auch zu einer „Demokratie-Kampagne“, ein „schwarzes Kaiserslautern“ zu verhindern – mit der der SPD-Kandidat trotz eines katastrophalen Zweitstimmenergebnisses bei der Erststimme das Rennen für sich entscheiden konnte. Aber selbst wenn es die Kampagne nicht gegeben und wir die AfD geschlagen hätten, wäre ich wohl kaum in den Bundestag eingezogen. Ein besseres Ergebnis als in den nun nicht berücksichtigten Wahlkreisen war nicht erreichbar, das neue Wahlrecht hätte mir im Weg gestanden. Insofern hatte ich von Anfang an gewusst, worauf ich mich einlasse.
Meine Konsequenz: Wir müssen nun die CDU stärken als Volkspartei, als stärkste Kraft in der Region, als die Partei, die mit ihren Landtagsabgeordneten, Landräten und Kommunalpolitikern für eine gute Zukunft der Region sucht. Die längst aktiv für bessere Erschließung, für Gesundheitsversorgung, für die Ansiedlung von Unternehmen sorgt. Die sich nun aber entschiedener und deutlicher um jene kümmert, die sich abgehängt und nicht gesehen fühlen und Wege sucht, junge Menschen zu erreichen. Dabei müssen wir als Partei zugänglicher werden, transparenter, einladender, bunter, attraktiver. Eine Vereinigung engagierter Bürgerinnen und Bürger, zu denen man gerne gehört. Mit einer klaren politischen Ausrichtung; eine politische Kraft, die sich verlässlich und kompetent um schwierige Fragen kümmert.
In der CDU Donnersberg will ich noch vor der Sommerpause eine Neuaufstellung erreichen, einen verjüngten Vorstand, um dann in einen engagierten Wahlkampf zu gehen und im März 2026 jemanden aus unserem Kreisverband in den Landtag zu bringen. Auf Wahlkreisebene (dazu gehören weitere Kreisverbände) strebe ich nach der guten Erfahrung der letzten Wochen intensivierte Zusammenarbeit und neue gemeinsame Initiativen an. Seit Jahren rede und schreibe ich beruflich über die Gefährdungen unserer Demokratie und darüber, wie man sich ihnen entgegenstellt. Nun muss ich als Parteivorsitzender konkreter werden.


